Direkt zum Inhalt
Gedanken zum Denken

Ideen gegen den Optimierungswahn

Das Buch Ich bin da mal raus
«Ich bin da mal raus – Ideen gegen den Optimierungswahn» – Andrea Gerk, Moni Port – © 2021 Kein & Aber AG
Ach wie schön wäre es, sich immer mal wieder aus dem täglichen Hamsterrad rauszukatapultieren, seinen Gefühlen und Gedanken freien Lauf zu lassen, zu spintisieren und zu schmunzeln, sozusagen mit sich selber «Gassi gehen».
Dieter Herzmann | 8. September 2020

Mit Humor bedacht

Das kleine gebundene Buch mit Leseband, auch Einmerkband genannt, ist nicht nur ein echter Hingucker, sondern avanciert mit seinen Kürzestgeschichten sozusagen zur literarischen Hausapotheke. Nicht zu verwechseln mit Dr. Erich Kästner's lyrischer Hausapotheke, übrigens auch lesenswert.

Der Klappentext verrät schon in welche Richtung die Lektüre geht: «Wer hat uns eigentlich eingeredet, dass wir beständig an uns arbeiten müssen, um gesünder, fitter, produktiver, optimistischer zu werden?»

«Ein Loblied auf Vergnügungen, die vom Aussterben bedroht sind: ausgiebige Gelage statt Intervallfasten, sich zwischendurch ein Nickerchen gönnen, Herumstreunen statt Schrittezählen und die Nächte durchfeiern ohne schlechtes Gewissen.»

«Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.»

Georg Bernard Shaw

Bin das etwa ich selber?

Die Leichtigkeit und das amüsante Arrangement der Sätze gepaart mit nicht minder treffenden Illustrationen lässt einen kaum los. Beim Lesen habe ich mich dabei ertappt, immer wieder lauthals herauszulachen oder still zu schmunzeln. Die Lektüre war so prickelnd, dass ich alle Kurzgeschichten in einem Rutsch gelesen habe. Vielleicht war es am Ende eine kleine Anekdotenüberdosis. Und bei den letzten Zeilen habe ich mich echt gefragt: Hat die Autorin etwa mich selber beschrieben?

Also: Unbedingt lesen und lachen.

Mehr Inhalte zu